Jeder hat es und die meisten Leute sind nicht gerade stolz darauf: das Passfoto. Der Grund für das Nichtgefallen des eigenen Passfotos ist wahrscheinlich die Tatsache, dass wir darauf nicht lachen und keine Miene verziehen dürfen. Sie wollen die Hintergründe für diese Regelungen erfahren? Dann klärt Sie der folgende Artikel auf.
Nicht nur Lächeln ist auf einem Passfoto von heute verboten, sondern auch ein asymmetrisches Bild und ein ablenkender Hintergrund sind nicht erlaubt. Die Kriterien für das passende Foto sind also strenger denn je – und die Argumentation dafür ergibt auch Sinn. Seit dem unvergesslichen Vorfall am 11. September 2001 sind nicht nur die Sicherheitsvorkehrungen an den internationalen Flughäfen stark verschärft worden, sondern ebenso die Regelungen für Reisepässe. Hierin ist vor allem ein ernster Gesichtsausdruck auf dem Foto unbedingt erforderlich.
Warum also die ernste Miene?
Seit 2006 gibt es die Vorschrift, dass Passbilder streng biometrisch sein müssen, wobei diese Anforderung nicht nur den Reisepass, sondern auch den Führerschein sowie den Personalausweis betrifft. Der Grund dafür ist recht simpel, denn biometrische Fotos vereinfachen die digitale Verarbeitung, womit die genauen Gesichtszüge eines Menschen eruiert werden können. Somit eignen sich biometrische Passbilder viel besser, um bestimmte Gesichtsmerkmale wiederzuerkennen. Beispiele dafür sind der Abstand zwischen den Augen oder der Stand der Wangenknochen. Die einzelnen Charakteristika sind bei vielen Personen sehr ähnlich, aber die Kombination aller ist bei jedem Individuum einzigartig. Diese Zusammenstellungen können mit gewissen Formeln ausgerechnet und im System festgehalten werden. Dies erleichtert die Arbeit der Beamten bei der Passkontrolle immens und die Wahrscheinlichkeit, dass man es mit der abgebildeten Person zu tun hat, liegt dadurch weit höher, denn die biometrischen Daten werden auf einem Chip digital gespeichert. Somit kann also auch die Frage beantwortet werden, warum beim Ein- oder Ausreisen der Pass durch einen digitalen Scanner laufen muss.
Ihre Daten werden also digital gespeichert und wenn Sie über einen Flughafen in ein Land einreisen, kann festgestellt werden, wo Sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt aufhalten. International arbeiten Regierungen also zusammen, um beispielsweise einen Verbrecher aufzuspüren, da die innere Sicherheit für die Staatsführungen sehr wichtig ist.
Was sind die genauen Vorgaben für ein Passfoto?
Um die Eigenschaften einer Person also besser festhalten zu können, wird eben auch Lachen verboten. Außerdem muss das Gesicht frontal ausgerichtet sein und die Person direkt in die Kamera blicken, ein Halbprofil wie früher ist nicht mehr möglich. Aber es gibt noch zahlreiche weitere Kriterien für ein anerkanntes Passfoto.
Neben Anforderungen, wie frontaler Aufnahme, Position des Kopfes in Bildmitte, schlichtem Hintergrund und neutralem Gesichtsausdruck, gibt es aber auch noch weitere Regelungen, wie ein Passfoto auszusehen hat. Die Größe des Bildes ist bei 35 x 45 mm festgelegt – und zwar im Hochformat und ohne Rand. Zudem muss die Entfernung des Kopfendes bis zum Kinn zwischen 32 und 36 mm liegen. Weiters muss das Gesicht ordentlich ausgeleuchtet werden und vor einem eintönigen sowie hellen Hintergrund fotografiert werden. Jegliche Effekte, ablenkende Hintergründe oder Schatten gelten als unzulässig. Außerdem darf das Gesicht nicht abgedeckt werden. Wer aber ein Kopftuch tragen möchte bzw. muss, ist verpflichtet, die religiöse bzw. medizinische Verpflichtung dafür bei der Passbehörde nachzuweisen – selbst wenn ein Kopftuch getragen wird, muss das gesamte Gesicht zu sehen sein. Wie schon gesagt, ist Lachen nicht gestattet, der Mund muss geschlossen und der Gesichtsausdruck möglichst neutral sein. Der Kopf darf außerdem nicht geneigt, sondern muss gerade gehalten werden. Auch bei Brillenträgern müssen beide Augen geöffnet und gut sichtbar sein sowie Reflexionen in den Gläsern vermieden werden.
Betreffend die Fotoqualität sind sowohl Schwarz-Weiß-Bilder sowie Farbfotos erlaubt und das Papier muss eine glatte Oberfläche haben, wie Hochglanz oder Halbmatt. Knicke und Verunreinigungen sind nicht gestattet. Außerdem darf eine Aufnahme, die für einen Reisepass verwendet werden soll, in Österreich nicht älter als sechs Monate sein, wobei diese Vorschrift international recht unterschiedlich gehandhabt wird.
Falls Sie sich zuvor über Ihr ernstes Passfoto womöglich geärgert haben, so ergibt dies jetzt doch viel mehr Sinn und Sie können dafür nach einer sicheren Einreise in Ihre Urlaubsdestination umso mehr lachen.