Polaroid - Die Magie der analogen Fotografie

Ein Druck auf den Auslöser, ein Surren, dann fährt das Foto aus dem Schlitz der Polaroid. Das mechanische Prozedere des Fotografierens mit der legendären Sofortbildkamera lässt einen die ganze Magie der analogen Fotografie spüren.

Mit der Digitalkamera kann man ein Motiv hundertfach ablichten und die Bilder einfach wieder löschen, falls die Aufnahmen nichts geworden sind, inflationär und beliebig. Die Polaroid lässt hingegen keinen Fehler zu. Mit der Polaroid schießt man nur einmal, maximal bis der Film aus ist. Dann ist die Gelegenheit vorbei. Die Ergebnisse sind oft überraschend. Das macht aber auch den Reiz aus.

Siegeszug der Kamera mit eingebautem Labor

Der Legende nach wurde die Polaroid-Kamera erfunden, weil die Tochter des US-Physikers Edwin Land total davon genervt war, so lange auf die Schnappschüsse aus dem Urlaub zu warten. Kurzerhand machte sich Land daran, eine Kamera zu entwickeln, wo Aufnahmen gleich nach dem Fotografieren betrachtet werden konnten. Das war 1944. Und es dauerte bis zum 26. November 1948 bis die erste Polaroid-Kamera in den USA über den Ladentisch ging. Ab dem Zeitpunkt trat die „Kamera mit dem eingebauten Labor“ ihren weltweiten Siegeszug an. Außergewöhnlich hip war es in der 70er Jahren, Polaroids zu schießen, besonders Künstler wie etwa Andy Warhol liebten dieses Medium.

 

Abgesang und Comeback

Mit Beginn des digitalen Zeitalters begann der Stern des Polaroid-Bildes langsam zu sinken. Sein Schicksal schien besiegelt, als im Juni 2008 im niederländischen Enschede die Produktion von Polaroid-Filmen eingestellt wurde. Doch die alte Technik erlebte ein unerwartetes Comeback, das von begeisterten Fans getragen wird. Ehemalige Mitarbeiter von Polaroid gründeten die Firma Impossible und brachten das Geschäft mit den Analogfilmen und der traditionsreichen Sofortbildkamera 2010 wieder auf Kurs. Sie führten zugleich einige technische Neuerungen ein. War es früher oft mühsam, den Film in die Doppelrolle richtig einzulegen, ist es heute mit der Zero Ink Technologie, die in den neuen Kameras zum Einsatz kommt, wesentlich einfacher. Mit einem Display auf den Sofortbildkameras, auf dem Bilder vorab angeschaut werden können, wurde zusätzlich ein Bestandteil der Digitalfotografie integriert.

 

Richtigen Film verwenden

Beim Fotografieren mit der Kamera ist zu beachten, dass es für jedes Gerät, das auf dem Markt ist, den dazu passenden Film gibt. Falsches Filmmaterial wirkt sich negativ auf die Aufnahmen aus, hinsichtlich Schärfe, Helligkeit, Flecken etc.

Mit Kamera und Material gut anfreunden

Grundsätzlich gilt: jedes Polaroid-Bild ist einmalig, weil es bei der Entwicklung komplizierten chemischen Prozessen und Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Je besser man Kamera und Filmmaterial kennt, desto bessere Aufnahmen lassen sich machen.

 

Wedeln oder ablegen?

Wenn das Foto aus der Kamera flutscht, wurde mit der Aufnahme früher oft in der Luft gewedelt, was den Entwicklungsprozess beschleunigen sollte. Über die Sinnhaftigkeit dieser für Polaroid-Fotografen typischen Handbewegung, wurde viel diskutiert. Heute wird empfohlen, das Bild mit der Motivseite voran abzulegen, um schädliche Einflüsse auf die Qualität der Aufnahme wie Sonnenlicht, Druck, Temperatur und Schmutz zu minimieren. Die Entwicklungszeit bei einem Farbfilm dauert ein bis zwei Minuten, Schwarz/weiß-Aufnahmen sind in wenigen Sekunden fertig.

 

Aufnahme vor UV-Strahlen schützen

Die modernen Analogfilme entscheiden sich wesentlich von ihren Vorgängern. Das Cassetten-Format der Filme ist zwar dasselbe geblieben, die neuen Polaroids reagieren aber wesentlich empfindlicher auf Licht. Beim Auswurf sollte das Foto sofort vor den UV-Strahlen geschützt werden, die Aufnahme entweder mit der Hand abdecken oder mit einem Stück Papier. Die besten Resultate erhält man, wenn man dem Foto mindestens 5 Minuten Zeit gibt, sich im Dunkeln zu entwickeln.

 

Richtige Lagerung der Filme

Da das Filmmaterial hochempfindlich ist, muss bei der Lagerung einiges beherzigt werden. Am besten werden die ungeöffneten Filme im Kühlschrank gelagert, nicht unter 5 Grad.

 

Scharfe Bilder schießen

Scharfe Bilder zu schießen, ist mit der Sofortbildkamera eine echte Herausforderung, besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen, wenn die Verschlusszeit mehrere Sekunden beträgt. Eine ruhige Hand ist das um und auf beim Fotografieren mit „Polos“. Notfalls ein Stativ verwenden oder die Hände so gut wie möglich „fixieren“ und die Luft anhalten.

 

Blitz vermeiden und Film im Dunkeln wechseln

Aufnahme mit Blitz geraten oft zu grell, deshalb, wenn es geht, beim Fotografieren auf den Blitz verzichten. Die Filme sind ohnehin sehr lichtempfindlich. Fotos in Innenräumen sollten am besten mit dem Regler für hell und dunkel eingestellt werden. Wenn man den Film wechseln muss, sollte das unbedingt in einem dunklen Raum gemacht werden, um schädliche Lichteinflüsse zu vermeiden.

Polaroid Photos of a Toddlers Many Expressions © Katrina Brown – stock.adobe.com

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